Wasserverlust im Umfeld des Tagebaus Jänschwalde: Auf Sommertour der Grünen Bundesvorsitzenden zeigte sich das Bergamt offen für weitere Maßnahmen

v.l.n.r. Uwe Sell (Landesbergamt), Herr Ralph Homeister (Bürgermeister Gemeinde Schenkendöbern) Annalena Baerbock, Heide Schinowsky, Mandy Miersch (Anwohnerin) Im Rahmen ihrer Sommertour unter dem Motto "zu achten und zu schützen" machte sich die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Annalena Baerbock am frühen Dienstagabend ein Bild vom massiven Wasserverlust des Pinnower Sees (Landkreis Spree-Neiße). Zu dem Treffen waren Anwohner, Bürgermeister, die umweltpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Isabell Hiekel, die Kreisverbandssprecherin der Grünen Spree-Neiße Heide Schinowsky aus Jänschwalde und Vertreter des Landesbergamtes an den See gekommen. In dem fast zweistündigen Austausch zeichnete sich eine Lösung ab. Das Bergamt zeigte sich offen für eine weitere Einleitung von Wasser in den Pinnower See und einen früheren Beginn der Stützung des von Austrocknung bedrohten Calpenzmoores. Bereits seit Jahren verlieren Seen im Vorfeld des Tagebaus Jänschwalde an Wasser. Ein Grund ist der voranschreitende Tagebau Jänschwalde.

Annalena Baerbock zeigte sich erschüttert über den enormen Rückgang des Wassers im Pinnower See. Die Brandenburger Bundestagsabgeordnete hatte bereits vor Jahren den See besucht. Seitdem hat der in der Gegend beliebte Bade- und Ausflugssee mehre Meter an Wasser verloren. Trotz erster Wassereinleitung durch den Bergbaubetreiber LEAG aufgrund einer behördlichen Anweisung im Jahr 2018 sinke - insbesondere im zweiten Kessel - der Wasserstand des Sees weiterhin. Die ins Leere führenden Bootsstege zeigen die ganze "Dramatik" der Lage, so Baerbock.

Wasserverlust: Annalena Baerbock besichtigt ehemaligen BootstegLaut dem Abteilungsleiter im Landesamt für Bergbau Uwe Sell wisse man bisher nicht konkret, wohin die bereits etwa 600.000 Kubikmeter Wasser verschwunden sind, die bisher eingeleitet worden sind. Man pumpe bereits an der Kapazitätsgrenze. Das Bergamt wolle sich dazu im September mit dem Bergbaubetreiber austauschen. Für eine weitere Einleitung in den zweiten, westlichen Kessel zeigte sich Sell offen. Der Vertreter des Landesbergamts wies darauf hin, dass man noch neben dem Tagebau auch weitere Gründe für den Wasserverlust prüfen wolle. So könne etwa auch die Trockenheit, wie auch die Entnahme von Wasser durch die Anwohner zum Verlust beitragen. Für das Calpenzmoor plane man eine Einleitung für den Anfang nächsten Jahres.

Die Landtagsabgeordnete Isabell Hiekel begrüßte die Ankündigung: "Eine weitere Einleitstelle könnte zur Stabilisierung des Pinnower Sees beitragen. Wir werden im Landtag die Aktivitäten weiter begleiten". Kreispolitikerin Heide Schinowsky mahnte zur Eile: "Es darf keine weitere Zeit mehr vertan werden. Das weitere Sinken des Wasserspiegels muss dringend aufgehalten werden".