Heide Schinowsky

Mahnmal für die Kinder und Jugendlichen des ehemaligen DDR-Gefängnis
Heide und Roland Herrman

Rehabilitierung von DDR-Heimkindern - vom Bundesverfassungsgericht gerügter fehlender Rechtsschutz kein Einzelfall

Das Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) hat den Umgang der Brandenburger Justiz in einem strafrechtlichen Rehabilitierungsfall eines ehemaligen DDR-Heimkindes massiv kritisiert. Laut BVerfG hat das Brandenburgische Oberlandesgericht "seine Aufgabe zur Gewährung effektiven Rechtsschutzes verfehlt, indem es der ihm obliegenden Amtsermittlungspflicht nicht nachgekommen ist." Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat daraufhin Justizminister Helmuth Markov im Justizausschuss um eine Stellungnahme zu der Kritik des BVerfG gebeten. Zu den Ausführungen Markovs sagt die bündnisgrüne Landtagsabgeordnete Heide Schinowsky:

"Der Justizminister hat versucht, die vom Bundesverfassungsgericht gerügte Ablehnung des Rehabilitierungsantrags einer ehemaligen Insassin des früheren Übergangsheims Bad Freienwalde als Einzelfall darzustellen. Die kritisierten Zustände beschränken sich jedoch nicht auf einen Einzelfall. Die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Ulrike Poppe, hat deutlich gemacht, dass ihr etliche ähnlich gelagerten Fälle bekannt seien. Sollte der Justizminister das nicht gewusst haben, wäre es ihm ein Leichtes gewesen, bei Frau Poppe nachzufragen oder in seinem Haus entsprechende Informationen einzuholen. Markov hat zudem versucht, das Problem kleinzureden. Seinen Ausführungen zufolge sollen `die verfassungsrechtlichen Maßstäbe, die an die Amtsermittlungspflicht in den gerichtlichen Verfahren zu stellen sind´, erst durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts deutlich geworden sein. Das BVerfG hat jedoch unmissverständlich hervorgehoben, dass die Gerichte auf Grundlage des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes den Sachverhalt in Rehabilitierungsverfahren nach pflichtgemäßem Ermessen von Amts wegen zu ermitteln haben. Wenn nun herauskommt, dass in einer ganzen Reihe von Fällen von den Gerichten im Wesentlichen auf der Grundlage von DDR-Akten und ohne Anhörung der Betroffenen geurteilt worden ist, kann von unabhängiger Sachaufklärung schwerlich die Rede sein." Unbeantwortet sei auch die Frage geblieben, was in den Fällen ehemaliger DDR-Heimkinder und Jugendwerkhöfler geschehen soll, deren Rehabilitierungsverfahren möglicherweise deshalb nicht erfolgreich waren, weil sie von den nun vom obersten deutschen Gericht kritisierten Verfahrensmängeln geprägt waren. Hier finden Sie die Stellungnahme von Minister Markov

Aktuelle Seite: Startseite Meine Themen Aufarbeitung DDR-Unrecht Rehabilitierung von DDR-Heimkindern - vom Bundesverfassungsgericht gerügter fehlender Rechtsschutz kein Einzelfall

Pressemitteilungen gruene.de

Die Zukunft änderst du hier. Alle Informationen zu Programm, Personen und Möglichkeiten, bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aktiv zu werden.
  • Merz drängt EU-Kommission und Autoindustrie auf Irrweg beim sogenannten Verbrenner-Aus.
    In einem Brief an Ursula von der Leyen fordert Bundeskanzler Merz von der EU-Kommission, dass auch über das 2035 Autos mit Verbrennungsmotoren neu zugelassen werden sollten. Mit diesem Vorstoß sollen neben batterieelektrischen Fahrzeugen auch in zehn Jahren noch neue Autos mit doppeltem Antrieb auf dem Markt kommen dürfen, etwa Plug-in-Hybride und E-Autos mit Range Extendern. Diese vermeintliche Technologieoffenheit der Regierung Merz ignoriert die Planungssicherheit der Automobilwirtschaft. Mit der Nutzung von Biokraftstoffen für Verbrennungsmotoren riskiert sie sogar die Abholzung von Wäldern und steigende Lebensmittelpreise.
  • 51. BDK vom 28.11. – 30.11.2025 in Hannover
    Hier findet ihr Programm-Highlights und Reden der 51. Bundesdelegiertenkonferenz in Hannover.
  • Gewalt gegen Frauen nimmt zu – wir müssen endlich handeln.
    Gewalt gegen Frauen ist weltweit traurige Realität - und sie nimmt zu - auch in Deutschland. Diese Gewalt entsteht in patriarchalen Strukturen, die Frauen nicht schützen und Täter kaum abschrecken. Doch sie ist kein Naturgesetz: Es gibt Maßnahmen, mit denen wir Frauen besser vor Gewalt schützen können. Wir fordern politische Konsequenzen und ein Ende des Wegsehens.
  • COP-Auftritt der Bundesregierung war kein Glanzstück
    Die Weltklimakonferenz in Belém endet ohne einen Fahrplan zum Ausstieg von fossilen Energien und deren klimaschädlichen Emissionen. Das liegt auch an der Scheinheiligkeit der Bundesregierung, die seit Amtsantritt in Deutschland jeglichen Klimaschutz untergräbt und so vor der internationalen Staatengemeinschaft nur schlecht für ambitionierten Klimaschutz werben kann.

Newsletter BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Spree-Neiße

Telegram BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN