Heide Schinowsky

Cottbuser Ostsee - Bergbauunternehmen beantragt vorzeitige Flutung – gravierende Probleme

www.ideengruen.de | markus pichlmaierDas Bergbauunternehmen LEAG habe einen vorzeitigen Flutungsbeginn für den Cottbuser Ostsee ab dem 1. November 2018 beantragt, erklärte Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) auf Anfrage der bündnisgrünen Landtagsabgeordneten Heide Schinowsky. Der Antrag werde gegenwärtig vom Landesbergamt geprüft und könne zugunsten des Antragstellers beschieden werden, wenn ein öffentliches Interesse oder ein berechtigtes Interesse des Antragsstellers bestehe. Sollte dem Ansinnen des Unternehmens grünes Licht erteilt werden, könnte mit einer Wassereinleitung bereits vor der abschließenden Genehmigung begonnen werden.

Auf der letzten Sitzung des Braunkohlenausschusses des Landes, am 23. November, hatte die LEAG lediglich erklärt, dass bis zum Herbst 2018 die Flutungsbereitschaft hergestellt sein solle. Dass der Bergbaubetreiber zu diesem Zeitpunkt nun jedoch schon mit der Flutung beginnen wolle, wurde erst Tage später über die Medien bekannt gegeben. "Das zum Teil intransparente, hektische Agieren ist leider nicht besonders vertrauenserweckend", sagte die Lausitzer Landtagsabgeordnete Heide Schinowsky. "In der Genehmigungsphase werden wichtige Weichen für die Zukunft des Cottbuser Ostsees gestellt. Die derzeitige Situation ist durch eine aufwendige Absicherung der Kaimauer-Standsicherheit und extrem hohe Sulfatgehalte sowie die berechtigten Zweifel an der Wasserverfügbarkeit gekennzeichnet. Das alles sollte Grund genug dafür sein, nach dem Grundsatz ,Gründlichkeit vor Schnelligkeit' zu handeln. Die Antragunterlagen der LEAG mussten im Planungsverfahren wegen erheblicher Mängel mehrfach überarbeitet werden. Ob die mittlerweile dritte Neuauslegung diesmal einer kritischen Überprüfung standhält, steht noch in den Sternen." "Das Interesse der LEAG ist klar: Sie möchte das Projekt offenkundig so schnell wie möglich abgeschlossen haben und es der öffentlichen Hand übergeben." Der ehemalige Tagebau Cottbus Nord werfe für den tschechischen Eigentümer keinen Profit ab, sondern sei nur ein erheblicher Kostenfaktor in den Büchern der LEAG. Nun muss geprüft werden, ob auch ein "öffentliches Interesse" an der vorzeitigen Flutung vorliegen könnte. "Ein erster Eindruck hierzu hätte durch die Diskussion darüber im Braunkohlenausschuss gewonnen werden können. Leider hielt das Bergbauunternehmen damals den Antrag auf vorzeitige Flutung noch geheim", kritisierte Schinowsky. "Ausgeschlossen werden muss auch, dass eine vorzeitige Flutung den Bau der Kaimauer für den Hafen gefährde." Die Baumaßnahmen dafür konnten noch nicht begonnen werden, da aufgrund der schwierigen Standsicherheitsschaffung und der extrem hohen Sulfatwerte die Kaimauer umgeplant werden musste. Experten befürchten, dass das Sulfat die Betonsubstanz stark angreifen könnte. "Bevor das Land die vorzeitige Flutung genehmigt, muss klargestellt sein, dass der Stadt Cottbus hiermit keine finanziellen und rechtlichen Nachteile entstehen", forderte Heide Schinowsky. Minister Gerber erklärte, dass die LEAG im Falle der Genehmigung einer vorzeitigen Flutung verpflichtet sei, "alle bis zur Entscheidung verursachten Schäden zu ersetzen und, falls die Planfeststellung nicht erfolgt, den früheren Zustand wiederherzustellen". Wie das konkret bei einer beginnenden Flutung passieren soll, ließ der Minister allerdings offen.

Mehr Informationen

Aktuelle Seite: Startseite Meine Themen Tagebau-Folgen Cottbuser Ostsee - Bergbauunternehmen beantragt vorzeitige Flutung – gravierende Probleme

Pressemitteilungen gruene.de

Die Zukunft änderst du hier. Alle Informationen zu Programm, Personen und Möglichkeiten, bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aktiv zu werden.
  • Europastrategie von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
    Als Bündnis 90/Die Grünen haben wir uns vorgenommen, die europäischste Opposition zu sein, die es in der Bundespolitik je gab. Angesichts sich zuspitzender globaler Krisen kommt es mehr denn je auf Europa an. Wir reden nicht nur über Europa, sondern wir sind bereit, Souveränität zu teilen das europäische Budget zu stärken. Damit entsprechen wir dem Wunsch einer großen Mehrheit in Deutschland nach einem stärkeren und handlungsfähigeren Europa. Deswegen wollen wir die europäische Arbeit unserer Partei auf ein neues Level heben und haben ein ambitionierte Europastrategie mit konkreten Maßnahmen und Vorschlägen erarbeitet.
  • Gute Arbeit im Privathaushalt – ein Schlüssel für Gerechtigkeit und Gleichstellung
    Wenn die Waschmaschine kaputtgeht, der Kühlschrank leer ist, die Kinder zur Schule müssen und die Eltern von heute auf morgen gepflegt werden müssen – dann zeigt sich, wie unverzichtbar Haus- und Sorgearbeit ist. Diese Arbeit hält unser Land am Laufen, ist Basis für familiäres Zusammenleben und doch bleibt sie oft unsichtbar. Den größten Teil dieser Arbeit leisten nach wie vor Frauen. Wie wir mehr Gerechtigkeit, Strukturen für echte Gleichstellung, bessere Arbeit und eine soziale Infrastruktur, die den Alltag von Millionen Menschen konkret erleichtert, schaffen können, zeigt das Positionspapier von Franziska Brantner, Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin.
  • Innovation statt noch mehr Regulierung – von Franziska Brantner und Mona Neubaur
    Deutschland braucht einen handlungsfähigen Staat, der die Transformation der Wirtschaft flankiert. Dafür sind Regeln wichtig. Werden sie jedoch als Gängelei empfunden, untergraben sie das Vertrauen in den Staat.
  • Deutsche Bahn: Verkehrsminister Schnieder ohne Strategie
    Seit Jahrzehnten fließt zu wenig Geld in den Schienenverkehr. Erst mit der letzten Bundesregierung sind die Mittel für die Schieneninfrastruktur deutlich angestiegen. Die Probleme beim Schienenverkehr und der bundeseigenen Deutschen Bahn sind dementsprechend groß. Verkehrsminister Schnieder hat keine tatsächliche Strategie, wie er die Missstände beheben wird. Die neue Bahn-Chefin Palla wird keinen Erfolg haben, solange die neue Regierung nicht bereit ist, für strukturelle Reformen zu sorgen und die nötigen Milliarden für Sanierung und Ausbau des Netzes bereitzustellen.

Newsletter BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Spree-Neiße

Telegram BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.