In der Einwohnerfragestunde des Kreistages Märkisch-Oderland in Seelow sicherte der Landrat Gernot Schmidt (SPD) am Mittwochabend ehemaligen Insassen des DDR-Durchgangsheim für Kinder und Jugendliche in Bad Freienwalde zu, die Anbringung einer Gedenktafel zu unterstützen. Dafür müsse jedoch der Eigentümer zustimmen, erklärte der Landrat. Bei den nun anstehenden Gesprächen werde sein Landratsamt den Verein unterstützen, sagte Schmidt auf der Sitzung des Kreistags.
Die wirtschaftspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion, Heide Schinowsky, sieht die Anfang April 2016 gegründete Innovationsregion Lausitz (IRL) GmbH grundsätzlich auf dem richtigen Weg. Der Geschäftsführer der IRL und ehemalige Leiter Energiewirtschaft bei der Vattenfall Europe Generation AG, Dr. Hans Rüdiger Lange, erklärte heute bei der Vorstellung der ersten Arbeitsschritte des Unternehmens in Cottbus, dass man sich ehrlich machen müsse: Der Kohleausstieg und der Strukturwandel seien bereits in vollem Gange. Die IRL wolle zunächst mit dem Top 40 Zulieferern von Vattenfall ins Gespräch kommen und Alternativen für ihre Geschäftszweige erörtern, berichte Lange.
[caption id="attachment_1210" align="alignright" width="540"] Schlüsselbund der Aufseher[/caption] Der Vorsitzende des Vereins "Kindergefängnis Bad Freienwalde" Roland Herrmann sprach sich am Sonntag bei einer Tagung von Opferverbänden im Brandenburger Landtag für die Aufarbeitung des Leids von ehemaligen Insassen des DDR-Durchgangsheim in Bad Freienwalde aus. Herrmann schlug die Anbringung einer Gedenktafel am heute leerstehende Gebäude vor.
Unsere Fraktion hat heute die Kurzstudie „Lausitz im Wandel. Wie weiter nach der Braunkohle?“ (pdf-Datei) des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie vorgestellt. Vor dem Hintergrund des absehbaren „sukzessiven Rückgangs der Beschäftigung in der Lausitzer Braunkohleförderung und -verstromung (...)“ werden in der Studie präventive Maßnahmen und entsprechende Instrumente zur Gestaltung des hiermit verbundenen Strukturwandels vorgeschlagen. Angesichts signifikanter Parallelen und identischer bundespolitischer Rahmenbedingungen für den Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier wird in der Studie vertieft darauf eingegangen, was sich aus den entsprechenden Prozessen und Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen auf Brandenburg übertragen ließe.
Unter dem Titel "Lausitz im Wandel - Wie weiter nach der Kohle" stellt unsere Fraktion am Mittwoch, dem 17.2.16, eine von uns beim renommierten Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie beauftragte Kurzstudie mit Empfehlungen für eine präventive Strukturpolitik in der Lausitz vor. Berücksichtigt wird dabei der absehbare schrittweise Rückgang von Braunkohleabbau und -verstromung.
Bei einem Gesprächsabend zur Problematik von DDR-Spezialheimen im Bad Freienwalder Rathaus diskutierte Heide Schinowsky mit dem Politikwissenschaftler Dr. Christian Sachse, Roland Herrmann, einem ehemaligen Insassen des Durchgangsheims Bad Freienwalde und jetzigem Vorsitzenden der Betroffeneninitiative „Kindergefängnis Bad Freienwalde“, und der Liedermacherin Kathrin Begoin, die im einzigen Geschlossenen Jugendwerkhof der DDR in Torgau eingesessen hat. Bis Ende der 80er Jahre befand sich in Bad Freienwalde in einem ehemaligen preußischen Gefängnis ein Heim für Kinder und Jugendliche, die unter menschenunwürdigen Bedingungen, ohne Außenkontakte und großteils für deutlich längere Zeit als selbst zu DDR-Zeiten rechtlich zulässig weggeschlossen waren. Eine Rehabilitation und die gesellschaftliche Anerkennung des Leids der Betroffenen fand bislang kaum statt.